BERICHTERSTATTUNG 13. Klaus-Stüdemann-Cup 2010
Achtjähriger Nordenhamer gewinnt den Klaus-Stüdemann-Cup im Fotofinish gegen Jim Bruns
Nicht nur Kjell Behnke macht beim Stüdemann-Cup auf sich aufmerksam – Kähler zum dritten Mal dabei
Dass der Schlüssel zum Erfolg bei den Mädchen und Jungen des Klaus-Stüdemann-Cups ein anderer ist, wurde in diesem Jahr klarer als je zuvor: Während die Juniorinnen am Sonntag auf bedachtes und
sicheres Grundlinientennis setzten, ließen es die jungen Herren der Schöpfung ordentlich krachen. Powertennis und ein gutes Volleyspiel führten zum Sieg bei der 13. Auflage des
Kleinfeldturniers.
Dabei zeigten nicht nur Jim Bruns und SVN-Gesamtsieger Kjell Behnke, die beiden Finalisten der Junioren U9, was ein gutes Netzspiel für positive Auswirkungen haben kann (die NWZ
berichtete). Zahlreiche Schlägerschwinger machten die Konkurrenzen zu einem nett anzusehenden und vor allen Dingen spannenden Event, das neben dem Tennisprogramm mit einer Tombola, einem
Malwettbewerb und weiteren Aktionen außerhalb der blauen Tennishalle des TK Nordenham seinem altbewährten Konzept treu blieb. „Da die befürchtete Absagenwelle ausblieb, gibt es auch in diesem Jahr
nichts zu bemäkeln“, freute sich Organisator Karl Brandau deshalb nach dem letzten gespielten Ballwechsel.
40 ehrenamtliche Helfer
Brandau und sein Organisationsteam, an dem sich inklusive der Turnierleitung, dem Kuchenverkauf, den Schiedsrichtern und der Küche jährlich rund 40 Mitglieder des TKN ehrenamtlich
engagieren, durften insgesamt 99 der 112 angemeldeten Teilnehmer in der Tennishalle am Friedeburgpark begrüßen – die befürchtete wetterbedingte Absagenwelle blieb so gut wie aus. Unter den 60
startenden Kindern fand man neben zehn Lokalmatadoren jeden Typ Tennisspieler, vom Anfänger bis zum norddeutschen Spitzennachwuchs, der am Ende die drei größten Pokale unter sich ausspielte.
Vier Wesermarschler unter den Top 16
Speziell die Königsklasse der Junioren U9 wies eine erhebliche Leistungsdichte auf: Der Nordenhamer Sieger Kjell Behnke stand in der Vorrunde einen Punkt vor einer Niederlage gegen Franz
Mastall (GVO Oldenburg), Endspielgegner Bruns stand im Halbfinale gegen Marlon Wilken (SVE Wiefelstede) ebenfalls schon mit dem Rücken zur Wand. Wilken wurde am Ende Vierter, weil er auch das Spiel
um Platz drei in einem packenden Entscheidungstiebreak gegen Svante Hoppe (TV Varel) knapp mit 5:7 verlor. Dass sich der heimische Nachwuchs in dieser Klasse durchaus sehen lassen konnte, zeigte das
Endrundentableau: Neben Behnke schafften es Noah Wilhelms (SV Nordenham), Niklas Eppler (TK Nordenham) und Lasse Hennig (SV Brake) ins Achtelfinale. Vier Wesermarschler in der männlichen U9-Endrunde
gab es noch nie in der 13-jährigen Geschichte des Stüdemann-Cups. Als stärkster Kämpfer des Turniers zeigte sich zudem Philipp Kähler vom TC Burhave, der sich allerdings nach der Vorrunde
verabschieden musste.
Joe Janke überragt
In den Altersklassen U8 und U7 konnte sich der Tenniskreis nicht in die K.o.-Runde vorspielen. Titelverteidiger Joe Janke (Wilhelmshavener THC) war auch in diesem Jahr eine Klasse für
sich. Er besiegte im Finale den Gifhorner Julius Ziebart. Dritter wurde Tjade Leander Bruns (SW Cuxhaven) vor Maximilian Sieg (Club zur Vahr Bremen). Malte Hollmann, Leon Groothuis (beide TKN) sowie
Robin Hayen vom SV Brake wurden jeweils Vierter in ihrer Vorrundengruppe.
Durch die Konkurrenz der Junioren U7 wirbelte in diesem Jahr Mark Westphal. Der Ottersberger erkämpfte sich im Endspiel nach einem 0:4 im ersten Satz doch noch den Gesamtsieg über
Philipp Kuprecht aus Nordhorn. Dritter wurde Niklas Blaß vom TC BW Delmenhorst, der im kleinen Finale einen ebenso knappen Erfolg über Till Bäckermann (TC Lilienthal) feierte. Für den Gastgeber am
Start waren Jarne Ohlemacher und Maximilian Cebulski. Beide zeigten in ihren Vorrundenmatches tolle Leistungen, die den zuschauenden Eltern und Tennisfans ein stetiges Lächeln auf die Lippen
zauberten. Das Volleyspiel, das die Behnkes, Jankes und Westphals in diesem Jahr drauf hatten, war bei den beiden TKN-Schützlingen noch nicht zu sehen, doch vielleicht wäre das ja der Schlüssel zum
Erfolg, damit auch im nächsten Jahr viele Nachwuchsspieler aus der Wesermarsch in die Endrunde einziehen können.
Die Ergebnisse der männlichen Konkurrenzen:
Junioren U9, Viertelfinale: Jim Bruns (TV GW Bad Zwischenahn) – Hauke Mersmann (TV GW Bad Zwischenahn) 4:0, 4:2; Marlon Wilken (SVE Wiefelstede) – Franz
Mastall (GVO Oldenburg) 1:4, 4:3, 7:3; Svante Hoppe (TV Varel) – Malte Niemeier (SVE Wiefelstede) 4:3, 4:1; Kjell Behnke (SV Nordenham) – Jan-Torge Wilken (GVO Oldenburg) 4:3, 4:1; Halbfinale: Bruns – M. Wilken 3:4, 4:0, 7:5; Behnke – Hoppe 4:1, 4:1; Finale: Behnke – Bruns 4:1, 1:4, 8:6; Spiel um Platz drei: Hoppe – M. Wilken 2:4, 4:2, 7:5. Im Achtelfinale ausgeschieden: Niklas Eppler (TK Nordenham), Noah Wilhelms (SVN), Lasse Hennig (SV Brake); In der
Vorrunde ausgeschieden: Philipp Kähler (TC Burhave).
Junioren U8, Viertelfinale: Joe Janke (Wilhelmshavener THC) – Leon Andrä (Ottersberger TC) 4:0, 4:0; Maximilian Sieg (Club zur Vahr) – Jakob
Jonael Smoor (TV Sparta 87 Nordhorn) 4:1, 4:0; Tjade Leander Bruns (SW Cuxhaven) – Ole Heine (Oldenburger TeV) 2:4, 4:2, 9:7; Julius Ziebart (TC GW Gifhorn) – Moritz Stahnke (TV Metjendorf) 4:2, 4:0;
Halbfinale: Janke – Sieg 4:3, 4:2; Ziebart – Bruns 2:4, 4:2, 7:5; Finale: Janke – Ziebart 4:0, 4:1; Spiel um Platz
drei: Bruns – Sieg. In der Vorrunde ausgeschieden: Malte Hollmann (TKN), Leon Groothuis (TKN), Robin Hayen (SV Brake).
Junioren U7, Viertelfinale: Niklas Blaß (TC BW Delmenhorst) – Noel Dähne (TC Oyten) 4:3, 4:1; Till Bäckermann (TC Lilienthal) – Leon Meiners (TC
Nikolausdorf-Garrel) 2:4, 4:1, 8:6; Halbfinale: Philipp Kuprecht (TV Sparta 87 Nordhorn) – Blaß 4:1, 4:1; Mark Westphal (Ottersberger TC) – Bäckermann 4:0,
4:3; Finale: Westphal – Kuprecht 0:4, 4:3, 7:5; Spiel um Platz drei: Blaß – Bäckermann 3:4, 4:3, 7:4. In der Vorrunde
ausgeschieden: Maximilian Cebulski (TKN), Jarne Ohlemacher (TKN).
Hannah Wölbling ist jüngste Teilnehmerin – Julia Eppler erreicht das Halbfinale
Es sei ihr erstes Tennisturnier, sagt Hannah Wölbling, als sie nach ihrem zweiten Spiel beim diesjährigen Klaus-Stüdemann-Cup in der zur Mal- und Fernsehhalle umfunktionierten Squashbox sitzt. Kein
Wunder, denn Hannah wird in diesem Jahr gerade einmal fünf Jahre alt! Auch wenn sie ihren Gegnerinnen – darunter die versammelte Bezirksspitze der Juniorinnen U7 – nur wenige Aufschlagspiele abnehmen
konnte, gehört sie zu den Siegerinnen der 13. Auflage des Turniers: Als jüngste Teilnehmerin überreichte ihr Rolf Hübler vom Organisationsteam des TK Nordenham ihren ersten großen Pokal.
"Vorteil für die kleine Maus"
Hannah war eine von 39 Teilnehmerinnen, die am vergangenen Sonntag bei dem von Klaus Stüdemann gesponsorten Kleinfeldturnier starteten. Auf den acht Kleinfeldern, die der TKN in ihrer
Halle am Friedeburgpark aufgebaut hatte, war die kleine Lokalmatadorin des Tennisklubs nicht die einzige, die altersmäßig noch nicht in die Altersklassen U9 bis U7 hineinpasste. „Hannah wollte aber
unbedingt mitmachen. Immer, wenn sie die Ausschreibung zu Hause auf dem Tisch gesehen hat, wollte sie wissen, ob ich die schon für sie ausgefüllt hätte“, sagt ihrer Mutter Alexandra. Dass sie mit
diesem jungen Tennisenthusiasmus nicht alleine da steht, zeigte sich vor allen Dingen auf dem Platz: „Vorteil für die kleine Maus“, stellte ihrer fünfjährige Gegnerin Jenni Döhne aus Oyten während
einer Partie fest, als Hannah einen Punkt machte. Obwohl Hannah alle vier Vorrundenpartien verlor, habe ihr – neben dem Malen in den Pausen natürlich – jedes Spiel Spaß gemacht. Allerdings weiß sie
jetzt schon, was sie im nächsten Jahr besser machen muss: „Das erste Mädchen hat ganz doll geschlagen. Das ist dann doof, wenn man den Ball nicht zurückspielen kann.“ Ihr Vater Olli fügt lächelnd
hinzu: „Und die Rückhand wird momentan noch ausgeblendet.“
Dass Hannah nicht mit den besten des Turniers mithalten konnte, war klar, denn beim größten norddeutschen Kleinfeldturnier standen sich vor allen Dingen bei den Juniorinnen U7 die besten
Mädchen aus ganz Niedersachsen gegenüber. Am Ende hieß die strahlende Siegerin in dieser Altersklasse zum dritten Mal in Folge Julia Middendorf. Mit beeindruckender Abgeklärtheit und einem starken
Konterspiel verwies sie die Geheimfavoritin Tea Lukic aus Gifhorn auf Rang zwei. Dritte wurde Bezirksmeisterin Amelie-Christin Janßen (SV Sparta Werlte) vor Teas Teamkollegin Rieke Albersmann.
Grundlinienspiel überwiegt
Wie in den anderen beiden Jahrgängen fiel auch bei den Juniorinnen U8 eines im Speziellen auf: „Ich habe bei den Mädchen noch nicht einen einzigen Volley gesehen“, stellte Monika Brandes
vom Organisationsteam fest. Ein gekonntes Netzspiel hätte die Gegnerinnen vor unlösbare Aufgaben gestellt – ein Geheimtipp für alle Starterinnen im nächsten Jahr.
Das beste Grundlinienspiel der Achtjährigen brachte Greta Arens (BW Lingen) auf das höchste Siegerpodest. Die Linkshänderin zeigte tolle Winkelschläge und war in ihren hochgezogenen
pinken Socken auch im Finale gegen Megan Kelly (Ottersberger TC) die etwas sicherere Spielerin. Amelie Breer (SV Esterwegen) sicherte sich Platz drei vor Lea Marie Suemnick (TC Schwarmstedt). Als
Topgesetzte zeigte Emsländerin Greta nur eine Schwächephase: Im Viertelfinale gegen Paula Weißgräber vom Bremer Club zur Vahr rollten ihr plötzlich für einige Minuten ein paar Tränen aus den
Augenwinkeln, obwohl sie auch hier klar führend war. Schiedsrichter Christian Heeren sprang als fachmännischer Trostspender ein. Warum Greta weinen musste, wusste sie nach dem Spiel allerdings selbst
nicht mehr.
Keine Tränen, dafür umso mehr Power setzte Julia Eppler hinter ihre Schläge. Die Nachwuchsspielerin vom TKN schaffte es so bis ins Halbfinale der Juniorinnen U9, agierte dann aber zu
hibbelig: Im Halbfinale gegen Lea Kunst vom TV Varel führte Julia in beinahe jedem Aufschlagsspiel mit 30:0 oder 30:15, doch die Big Points machte am Ende immer die fehlerfrei von der Grundlinie
spielende Varelerin. Voller Stolz zeigte die viertplatzierte Nordenhamerin bei der Siegerehrung trotzdem ihren Pokal in das Blitzlichtgewitter der ähnlich hibbelig agierenden Erwachsenen. Souverän
lächelte währenddessen die Gewinnerin der Königsklasse, Jantja Tilbürger (Club zur Vahr), in die Kameras, denn nach ihrem Erfolg im Vorjahr kannte der Blondschopf die Kür der Sieger bereits. Sie
verwies Eppler-Bezwingerin Kunst und Aylin Kamenica vom TV Vechta auf die Plätze. Julia Eppler war derweil das erste Mädchen aus der Wesermarsch, das seit Luisa Auffarth im Jahr 2007 das Halbfinale
beim Stüdemann-Cup erreichte.
Die Ergebnisse der weiblichen Konkurrenzen:
Juniorinnen U9, Viertelfinale: Aylin Kamenica (TV Vechta) – Carlotta Holland (Club zur Vahr Bremen) 4:0, 4:1; Lea Kunst (TV Varel) – Lina Schultze (Club zur
Vahr) 4:0, 4:1; Halbfinale: Jantje Tilbürger (Club zur Vahr) – Kamenica 4:0, 4:0; Kunst – Julia Eppler (TK Nordenham) 4:0, 4:3; Finale: Tilbürger – Kunst 4:0, 4:0; Spiel um Platz drei: Kamenica – Eppler 1:4, 4:1, 7:2. In der Vorrunde ausgeschieden: Lisa-Marie
Jacofsky (SV Nordenham), Tatjana Strupowsky (TKN), Aniane Worbs (TKN).
Juniorinnen U8, Viertelfinale: Greta Arens (BW Lingen) – Paula Weißgräber (Club zur Vahr) 4:0, 4:1; Lea Marie Suemnick (TC Schwarmstedt) – Anika
Bramlage (TV Visbek) 4:0, 4:2; Megan Kelly (Ottersberger TC) – Antonia Böske (TV Vechta) 4:1, 4:0; Amelie Breer (SV Esterwegen) – Emma Henneke (TuS Sudwalde) 4:0, 4:0; Halbfinale: Arens – Suemnick 4:3, 4:0; Kelly – Breer 4:3, 1:4, 8:6; Finale: Arens – Kelly 4:3, 4:0; Spiel um Platz drei: Breer – Suemnick 4:0, 4:0. In der Vorrunde ausgeschieden: Laura Glewitzky (TKN), Julia Curth (TKN).
Juniorinnen U7, Halbfinale: Julia Middendorf (TC Dinklage) – Amelie-Christin Janßen (SV Sparta Werlte) 4:0, 4:0; Tea Lukic (TC GW Gifhorn) – Rieke
Albersmann (TC GW Gifhorn) 4:0, 4:0; Finale: Middendorf – Lukic 4:0, 4:1; Spiel um Platz drei: Janßen – Albersmann 4:0,
4:0. In der Vorrunde ausgeschieden: Hannah Wölbling (TKN).
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